Klimafreundlich wohnen: CO₂-Bilanz und Lebenszyklusanalyse (LCA) von Holzhäusern

Klimafreundlich wohnen

In Zeiten steigender Energiepreise, wachsender Umweltprobleme und sich verschärfender politischer Klimaziele rückt ein Thema zunehmend in den Fokus der Bauindustrie: die ökologische Bilanz von Gebäuden. Während Beton, Stahl und Ziegel jahrzehntelang als Inbegriff moderner Baukunst galten, wird heute immer deutlicher: Wer zukunftsfähig bauen möchte, muss den gesamten Lebenszyklus eines Hauses betrachten – und nicht nur seine Optik oder Statik.

Holz, ein nachwachsender und CO-speichernder Baustoff, rückt dabei ins Zentrum nachhaltiger Architektur. Und Unternehmen wie Hagemann Haus, die moderne Holzbauweise mit Präzision und Verantwortung umsetzen, zeigen, wie klimaschonendes Bauen heute schon Realität sein kann.

Was bedeutet die CO-Bilanz eines Hauses?

Die CO-Bilanz – oft auch „Carbon Footprint“, also CO2-Fußabdruck, genannt – beschreibt die gesamte Menge an Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produkts entsteht. Bei einem Haus sind dies u.a.:

  • Rohstoffgewinnung (z.B. Zementherstellung, Holzeinschlag)
  • Transport der Materialien
  • Bauausführung
  • Energieverbrauch während der Nutzung (Heizung, Kühlung, Strom)
  • und unter Umständen auch Rückbau und Entsorgung/Recycling

Je mehr energieintensive Materialien (z.B. Beton, Stahl) verwendet werden und je schlechter die Dämmung und Energieeffizienz des Hauses ist, desto höher ist die CO-Bilanz – oft mehrere Hundert Tonnen CO über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

 Was ist eine Lebenszyklusanalyse (LCA)?

Die Lebenszyklusanalyse oder Life Cycle Assessment (LCA) ist ein wissenschaftlich standardisiertes Verfahren zur Bewertung der ökologischen Auswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebensweg – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung („von der Wiege bis zur Bahre“).

Die vier Phasen einer LCA

  1. Produktionsphase: Herstellung der Baumaterialien, Transport zur Baustelle
  2. Bauphase: Energieeinsatz und Emissionen bei der Errichtung
  3. Nutzungsphase: Energieverbrauch für Heizung, Kühlung, Instandhaltung
  4. End-of-Life-Phase: Rückbau, Wiederverwertung oder Entsorgung

In Europa wird die LCA nach den Normen DIN EN ISO 14040 und 14044 durchgeführt. Sie ist heute u.a. Basis für Umweltproduktdeklarationen (EPDs) und Förderprogramme für nachhaltiges Bauen.

Warum schneidet Holz so gut ab?

CO-Speicherung in der Wachstumsphase

Während ihres Wachstums entziehen Bäume der Atmosphäre CO. Wird das Holz zu einem Bauprodukt verarbeitet, bleibt das CO im Material gebunden – über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte. Laut Holzbau Deutschland bindet ein Kubikmeter Holz etwa 0,9 bis 1 Tonne CO.

Geringe „graue Energie“

Im Vergleich zu Beton oder Stahl benötigt Holz deutlich weniger Energie für Gewinnung und Verarbeitung. Die sogenannte „graue Energie“ – also die Energie, die in der Herstellung steckt – ist bei Holz sehr niedrig.

Leicht und transportfreundlich

Fertige Holzbauelemente sind leicht und kompakt – das reduziert den Transportaufwand und spart fossile Brennstoffe.

Hervorragende Dämmeigenschaften

Holz ist ein natürliches Dämmmaterial. In Kombination mit modernen Dämmstoffen (z.B. Holzfaserdämmplatten, Zellulose) entstehen Häuser mit sehr niedrigem Energieverbrauch im Betrieb, was die Emissionen über Jahrzehnte massiv senkt.

Vergleich: Holzhaus vs. Massivhaus

Eine Studie des Öko-Instituts Freiburg in Kooperation mit der TU Darmstadt ergab 2021:

Bauweise

Lebenszyklus-Emissionen (in kg CO-Äquivalent/m² Wohnfläche)

Konventionelles Ziegelhaus

ca. 650–800 kg CO/m²

Stahlbetonhaus

ca. 900–1100 kg CO/m²

Holzfertighaus

ca. 250–450 kg CO/m²

Bei ähnlichem Wohnkomfort verursacht ein Holzhaus also bis zu 70% weniger Emissionen – über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Weitere Quelle: „Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft“, BMEL, 2020

Wie funktioniert das konkret bei Hagemann Haus?

Hagemann Haus setzt auf eine präzise vorgefertigte Holzrahmenbauweise, bei der:

  • regionale Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet werden,
  • modernste Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen zum Einsatz kommen,
  • der gesamte Bauprozess energieeffizient geplant ist (minimale Baustellenzeit, kontrollierte Vorfertigung),
  • alle Häuser auf Wunsch als KfW-Effizienzhaus 40 oder miedriger realisiert werden können.

Besonders erwähnenswert ist, dass viele Kundenhäuser von Hagemann nachweislich eine positive CO-Bilanz aufweisen – d.h., sie binden mehr CO im Holz, als durch Bau und Nutzung ausgestoßen wird.

Rechenbeispiel: Ein Einfamilienhaus in Holzbauweise

Ein typisches Einfamilienhaus mit 140 m² Wohnfläche kann bei konventioneller Bauweise rund 100–120 Tonnen CO verursachen.

Mit moderner Holzbauweise (wie bei Hagemann):

  • durch CO-Speicherung im Holz: -40 Tonnen
  • durch geringere Produktions- und Transportemissionen: -20 Tonnen
  • durch hohen Dämmstandard (weniger Heizbedarf): -30 Tonnen über 30 Jahre

Gesamtersparnis: ca. 90 Tonnen CO

Das entspricht den Emissionen von über 600.000 gefahrenen Autokilometern (bei 150g/km CO).

Förderung und Zukunftsaussichten

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen für nachhaltiges Bauen, u.a. durch die KfW, das BAFA oder einzelne Bundesländer. Ein zentraler Bestandteil vieler Programme ist heute die LCA-Bewertung und / oder der Nachweis niedriger CO-Emissionen.

Fazit: Klimaschutz beginnt beim Bauen

Der Bau- und Gebäudesektor ist für rund 38% der weltweiten CO-Emissionen verantwortlich (Quelle: UN Environment Programme, 2022). Wer hier ansetzt, hat einen echten Hebel für mehr Klimaschutz.

Ein Haus aus Holz – wie es Hagemann Haus plant und umsetzt – ist nicht nur ein Statement für natürliches Wohnen, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase. Dank CO-Speicherung, energieeffizienter Bauweise und nachweislich besserer Lebenszyklusbilanz zeigen moderne Holzhäuser, wie nachhaltiges Bauen in der Praxis aussieht. 

Weitere Quellen und Lesetipps:

 

Häuser und Preise