Holzwege?
Vorbehalte auf dem Prüfstand
Werterhalt und Lebensdauer
Deutsche und englische Zimmerleute brachten den Holzbau einst nach Amerika, wo er bis heute boomt. In Deutschland erlebt der Holzbau mit seinen technischen Neuentwicklungen und seiner hervorragenden Ökobilanz in den letzten 15 Jahren einen regelrechten Boom. Immer mehr Häuser werden in Holzbauweise errichtet.
Vorbehalte gegenüber dem Bauen mit Holz sind heutzutage absolut nicht mehr haltbar. Die Skepsis, dass Holzhäuser nicht beständig, extrem pflegebedürftig, schlecht wieder verwertbar wären und deshalb einen hohen Werteverlust haben, sind bei Experten und in der Volksmeinung längst überholt. Dies zeigt auch ein Forschungsvorhaben der Universität Leipzig, das sich mit der objektiven Verkehrsermittlung von Holzgebäuden befasst hat:
Das Ergebnis: In Sachen Lebensdauer und Wertbeständigkeit stehen moderne Holzhäuser konventionellen Bauten in nichts nach. Das Forschungsergebnis belegt, dass die Qualität des Holzbaus sich in den letzten 40 Jahren in allen Punkten, die für den Werterhalt einer Immobilie relevant sind, erheblich weiterentwickelt hat. Was die Lebensdauer von Holzhäusern angeht, zieht die Holzbauweise mit dem Massivbau gleich. „Im Hinblick auf die Beleihbarkeit, Wiederverwertbarkeit und Wertbeständigkeit gibt es also keine objektiven Gründe, ein Holzhaus schlechter einzustufen oder Bauherrren in Fragen der Finanzierung zu benachteiligen“, so Prof.Dr.-Ing. Stefan Winter, an dessen Lehrstuhl die Forschungen durchgeführt wurden. Einige Banken stufen moderne Holzhäuser inzwischen sogar höher ein, als Gebäude in Massivbauweise. Zunehmend berücksichtigen die Geldinstitute bei der Finanzierung eines Hauses, ob ein Qualitätssicherungssystem vorliegt. Dies ist bei Holzbauten eher der Fall als im traditionellen Massivbau, so Prof. Winter, „durch den geregelten Prozess bei Holzbauten können die Kreditgeber davon ausgehen, dass das Haus auch fertig gebaut wird.“ Auch bei der Berücksichtigung von Eigenschaften wie Heizung und Energieverbrauch, welche zukünftig immer schwerwiegender in die Wertevermittlung einfließen werden schneidet der Holzbau besser ab, als vergleichbare Massivbauweisen, weil Holzhäuser in der Regel weniger Energie verbrauchen.
Fakt ist, dass die Gesamtnutzungsdauer für alle Ein- und Zweifamilienhäuser, ob aus Holz, Stein oder Beton heutzutage gleichermaßen bei 80 Jahren angesetzt wird. Die technische Lebensdauer eines modernen Holzhauses beträgt sogar 150 bis 200 Jahre. Prof.Dr.-Ing. Stefan Winter hierzu: „Es gibt auch 500 Jahre alte Fachwerkhäuser, deren technische Lebensdauer noch lange nicht abgelaufen ist.
Qualität
Das Forschungsvorhaben um Prof.Dr.-Ing. Stefan Winter belegt, dass sich die Werkstoffqualitäten, industrielle Fertigungsmethoden, freiwillige Fremd- und Selbstüberwachung der Hersteller sowie die Regelungsdichte stetig verbessert wird. Die Qualität in Bezug auf Materialgüte, Bauausführung und schützende Maßnahmen, wie Wärme-, Feuchte- aber auch Brandschutz steht der von konventionellen Gebäuden in nichts nach.
Sicherheit im Brandfall?
Dass ein Holzhaus im Brandfall nicht sicher ist, hält sich, völlig zu Unrecht, als veraltete Volksmeinung. Holzhäuser unterliegen, wie alle anderen Bauten auch, den gesetzlichen Regelungen des Brandschutzes. Das Baurecht kennt verschieden Brandschutzklassen, die sich auf die Feuerwiderstandsdauer beziehen. So bedeutet zum Beispiel die Bezeichnung F 30, dass ein Bauteil 30 Minuten lang einem Brand standhalten muss. Es ist nachgewiesen, dass Holzhäuser den Flammen eines Brandes ebenso lange standhalten, wie ein Massivhaus. Somit ist ein Holzbauwerk zumindest ebenso feuerwiderstandsfähig wie ein konventionelles Gebäude. Bei Zimmerbränden ist die erste halbe Stunde entscheidend, denn in dieser Zeit fangen die meisten Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände Feuer. Die Gebäudekonstruktion bleibt am Brandgeschehen zunächst noch unbeteiligt. Deshalb spielt es nahezu keine Rolle, aus welchem Material sie besteht.
Somit ist ein Holzbauwerk zumindest ebenso feuerwiderstandsfähig wie ein konventionelles Gebäude. Dies lässt sich auch am Tarif der Gebäudeversicherung erkennen. Früher wurden Holzhäuser häufig teurer versichert. Mittlerweile werden Policen zu den gleichen Konditionen wie Häuser aus anderen Baustoffen angeboten.
Schallschutz?
Dem Holzbau wird oft ein schlechter Schallschutz nachgesagt. Dieses Vorurteil ist unbegründet. Denn im Gegensatz zum Massivbau steht im Holzbau die Devise „Klasse statt Masse“ im Vordergrund. Die Dämmwirkung wird nicht durch den hohen Einsatz an Gewicht, sondern durch die intelligente Kombination von hochwertigen Werkstoffen und Schichtdicken erreicht. Die einzelnen Schichten der Holzkonstruktion von Wänden werden so aufeinander abgestimmt, dass die Schallübertragung optimal vermindert wird. Daneben stehen optional noch eine Vielzahl an konstruktiven Möglichkeiten zur Auswahl, um die verschiedenen Schallschutzanforderungen maßgeblich zu optimieren, wie beispielsweise Brettstapeldecken für den optimalen Trittschallschutz. So sind optional auch gehobene Anforderungen an den Schallschutz kein Problem.
Ökologische und ökonomische Vorteile?
Holzhäuser erfüllen einen überdurchschnittlich hohen Wärmeschutz. „Mit kaum einem anderen Baustoff ist es so leicht, eine wärmebrückenfreie und hochgedämmte Gebäudehülle zu konstruieren wie mit Holz.“ so Prof. Dr. Winter. Ohne großen Aufwand erreichen diese den KfW 55 Effizienzhaus- bzw. den Passivhaus-Standard.
Das Holzhaus der Zukunft wird in der Lage sein, aufgrund seiner ökologischen Vorteile, die für seinen Bau aufgewendete Energie zurückzugeben, indem es mit Solarenergie oder anderen Energiegewinnungstechniken kombiniert wird.
Winter: „Durch die Kombination des biogenen Baustoffs Holz, der allein schon bei der Herstellung und –gewinnung energiearm ist, mit Energiegewinnungstechnologien werden unsere Häuser in Zukunft eher kleine Energiefabriken statt Energieverbraucher sein.“
Wärmeschutz
In Sachen Wärmeschutz erfüllen Holzhäuser die höchsten Anforderungen. Holz ist von Natur aus ein schlechter Wärmeleiter. Seine luftgefüllten Zellen gewährleisten, dass Wärme und Kälte deutlich geringer weitergeleitet werden, als bei den meisten anderen Baustoffen. Dadurch können im Winter maßgeblich Heizkosten gespart werden, weil die Wärme in den Wohnräumen länger gespeichert werden kann. Und was im Winter warm hält, hält im Sommer angenehm kühl.
Der Wandaufbau unserer Hagemann-Häuser mit einer Wandstärke von insgesamt ca. 280 mm setzt sich aus intelligent aufeinander abgestimmten Speicherschichten (Fermacell green-line Massivbauplatten, Insulation-Wärmedämmung, Weichfaserdämmplatten im Außenbereich) zusammen und entspricht einem Ziegelmauerwerk von ca. 600 mm Stärke. Die Wärmedämmung ist Platz sparend im Wandaufbau untergebracht. Dies führt neben optimalen Energiewerten auch zu einem Wohnflächenzugewinn!
Umweltschutz und Wohngifte?
Holz ist der biogene Leitbaustoff der Zukunft!, so Prof. Dr. Ing. Winter. Fragen wie: „Wie hoch ist der Energieaufwand für die Herstellung eines Gebäudes?“, und „In welchem Maß belastet die Errichtung eines Bauwerks vom ersten Spatenstich bis zum Einzug die Umwelt“?, gewinnen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise immer mehr an Bedeutung. Winter ist sich sicher, dass aufgrund seiner positiven Ökobilanz die Bedeutung des Baustoffes Holz weiter steigen wird.
Holzschutz wird bei modernen Bauten konstruktiv, das bedeutet ohne chemische Hilfsmittel hergestellt. Das bedeutet beispielsweise ein ausreichender Dachüberstand, abgeschrägte Tropfkanten und ein ausreichender Abstand des Holzes vom Erdreich. Für den hochwertigen Holzbau wird das Vollholz technisch getrocknet und besitzt daher einen sehr niedrigen Feuchtegehalt. In diesem Fall sieht das Baurecht im Bereich „Ein- und Mehrfamilienhäuser“ keinen vorbeugenden chemischen Holzschutz vor. Hohe Formaldehydkonzentrationen sind passé.
Flexibilität?
Moderne Holzhäuser haben zunächst einmal mit alpiner Blockhausromantik nichts gemein. Die Fassadengestaltung ist ganz unabhängig vom Werkstoff Holz des Tragwerks. Unsere Hagemann-Häuser können verputzt und teilweise oder ganz holzverschalt gestaltet werden.
Außerdem können zukünftige Wohnbedürfnisse (z. B. Auszug der Kinder) durch eine intelligente Planung schon im Vorfeld in die Konstruktion mit einfliesen. So ist es möglich, die Grundrissaufteilung des Hauses nachträglich, ohne großen Aufwand zu verändern. Auch kann die Realisierung eines Wintergartens oder Balkons bereits während der Produktion berücksichtigt werden, so dass sich die Ausführung zu einem späteren Zeitpunkt problemlos umsetzen lässt.