Jute – ein moderner Hochleistungsdämmstoff

Jute - ein ökologischer Dämmstoff

Jute ist eine der meistgenutzten Pflanzenfasern der Welt! Sie wird auch „das goldene Garn“ genannt.

Jute ist die pflanzliche Faser der uralten tropischen Kulturpflanze „Corchorus“. Dieses tropische Gewächs stammt aus der Familie der strauchartigen Malvengewächse und wird biologisch nachhaltig und sozial ausgewogen auf Schwemmlandböden angebaut. Jute wächst einjährig und bindet große Mengen an CO2. Die eigentliche Jutefaser befindet sich zwischen der Rinde und dem Stängel der Pflanze, im sogenannten Bast. Durch ein spezielles Verfahren, dem Rösten, lässt sich die Naturfaser herauslösen.

Wichtig ist dabei die sogenannte Wasserröste, wobei die Faser mehrere Tage in Wasser eingelegt werden muss. Durch anschließendes Brechen und Schwingen werden die einzelnen Bestandteile der Pflanze voneinander getrennt. Die Hauptanbaugebiete der Faser befinden sich in Bangladesch und Indien. Die Naturfaser gilt als äußerst reißfest und dehnbar und ist zudem biologisch komplett abbaubar.

Neben der Verwendung von Jute in der Autoindustrie und im Handwerk wird sie zu hochwertigen Transportsäcken für Kakaobohnen und andere Lebensmittel verarbeitet.

Wie wird diese Faser nun in modernen Bauwerken eingesetzt?

Einen äußerst wirkungsvollen Nutzen beweist Jute zu Dämmzwecken in modernen ökologischen Bauwerken. Sie bietet einen ungewöhnlich guten Hitzeschutz. Die aus der Jute gewonnenen Dämmstoffe können die Hitze unter dem Dach von morgens bis abends in Schach halten. Das entspricht einem Stundenumfang von ca. 9 Stunden. Dies ist ein entscheidender Unterschied zu der Hitzeschutzlistung der herkömmlich eingesetzten Mineralwollen. Diese können nämlich unter gleichen Bedingungen die Hitze lediglich ca. 4 Stunden, also bis zur Mittagszeit fernhalten. Dank ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit bietet die Jutedämmung darüber hinaus besten Wärmeschutz. Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, wie viel Wärme (Watt) durch eine 1 Meter dicke Baustoffschicht (1 Kelvin) Temperaturdifferenz verloren geht. Hier gilt als Faustregel: Je niedriger die Wärmeleitfähigkeit, desto besser die Dämmleistung. Neben den hervorragenden Qualitäten der Jute hinsichtlich des Wärme- und Dämmschutzes ist sie schimmelresistent und hygienisch einwandfrei.

Jutedämmung – passend zum ökologischen Hagemann-Haus-Konzept

Das Sensationelle bei der von uns verarbeiteten Jutedämmung liegt in der Herstellung. Für die Herstellung von Dämmstoffen aus Jutefasern müssen nämlich keine neuen Naturfasern aus der Corchorus-Pflanze gewonnen werden. Stattdessen werden gebrauchte Jutesäcke verwendet, die ursprünglich Kaffee und Kakao aus aller Welt nach Deutschland transportierten. Normalerweise ereilt ausgedienten Kaffee- und Kakaosäcke das gleiche Schicksal wie den Wegwerfflaschen: sie landen in der Müllverbrennung. Dank eines neuen Verfahrens erhalten die Naturfasern einen zweiten „Lebenszyklus“. Hier werden in einer Faseraufbereitungsanlage die Jutesäcke zu hochwertigen Jutefasern verarbeitet. In das Jutefließ werden dann Brandschutzmineralien eingelassen. Es handelt sich hierbei um das Mineral Soda. Dies übernimmt zwei Aufgaben, zum einen reinigt es die gebrauchten Jutesäcke, zum anderen macht es sie brandschutzfähig.

Die konkreten Inhaltsstoffe in dieser Jutedämmung: 85 bis 90% Jutefaser, 8 bis 10% Bikofaser als Bindemittel, 2 bis 5% Soda als Brandschutz. Die Bikofasern dienen dazu, dass die Jutefasern fest miteinander verbunden werden und sich zu einem Fließ verfestigen können.

So entsteht ein moderner Hochleistungsdämmstoff, der mit seinen gesunden, effizienten und nachhaltigen Eigenschaften perfekt zu unserem ökologischen Hagemann-Haus-Konzept passt!

 

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